Aus dem asp-Präsidium war Dr. Barbara Halberschmidt als Referentin vor Ort.
Psychologische Aspekte im Schulsport: 11. Paderborner Tag des Schulsports an der Universität setzt Impulse
„Psychologische Aspekte im Schulsport“ - so lautete der Titel des 11. Paderborner Tags des Schulsports am Mittwoch, den 1. Oktober, an der Universität Paderborn. Über 70 Lehrkräfte aller Schulformen, Ganztagskräfte sowie Übungsleitende aus der Region nahmen an der Veranstaltung teil, um sich über aktuelle Entwicklungen in diesem Bereich zu informieren und Kenntnisse in anschließenden Workshops zu vertiefen. „Der Tag des Schulsports ist das Resultat einer langen Kooperation zwischen dem Department Sport und Gesundheit, der Bezirksregierung Detmold und des Vereins Wir bewegen alle Kinder im Kreis Paderborn. Nach 22 Jahren ist er zu einer Traditionsveranstaltung geworden und hat für uns als Universität einen hohen Stellenwert“, betonte Prof. Dr. Matthias Bauer, Präsident der Hochschule, bei der Eröffnung.
Warum psychologische Aspekte im Schulsport heute so wichtig sind, veranschaulichte Prof. Dr. Matthias Weigelt, Leiter des Arbeitsbereichs Psychologie und Bewegung an der Universität Paderborn. „Nur wer über ein breites Bewegungswissen verfügt und sportliche Bewegungen nicht nur ausführen, sondern auch detailliert beschreiben kann, kann diese auch erfolgreich im Sportunterricht vermitteln.“ „Deshalb, so Weigelt, gehöre das Thema sowohl in die Lehramtsausbildung und -fortbildung als auch in den Sportunterricht“. Ferner stellte er fest, dass die Art und Weise wie Lehrkräfte mit den Arbeitsbelastungen im Schulalltag umgehen, entscheidend für ihre psychische Gesundheit sei. „Alle angehenden Lehrkräfte sollten frühzeitig Instrumente für den Umgang mit den vielfältigen Anforderungen und Belastungen im Beruf an die Hand bekommen“, forderte der Sportpsychologe eine Ergänzung in der Ausbildung.
Bei der anschließenden Podiumsdiskussion, an der neben Weigelt auch Dr. Barbara Halberschmidt (Universität Münster) und Christoph Prunsche (Helene-Weber-Berufskolleg) teilnahmen, wurde das Thema aus verschiedenen Perspektiven betrachtet und auf aktuelle Probleme hingewiesen. Die Moderation übernahm PD Dr. Iris Güldenpenning, Akademische Rätin im Arbeitsbereich Psychologie und Bewegung.
In seinem Statement machte Weigelt unter anderem darauf aufmerksam, dass psychologische Eingangstests für Lehramtsstudierende sinnvoll wären. Mit den Ergebnissen könnten gemeinsam Maßnahmen zur Lehrergesundheit schon während des Studiums entwickelt und erprobt werden, die später zu einer erfolgreichen Berufsbiografie beitragen.
„Motivation ist ein sehr zentrales Element im Sportunterricht. Dies unterstreicht die Wichtigkeit sportpsychologischer Inhalte in der Ausbildung“, betonte Halberschmidt, Vizepräsidentin für Schulsport & Lehre der Arbeitsgemeinschaft Sportpsychologie in Deutschland e.V.
Von der sportpraktischen Seite beleuchtete Prunsche das Thema. Am Beispiel Orientierungslauf erläuterte er die psychischen und kognitiven Anforderungen der Sportart und zeigte auf, wie sich gerade bei physisch leistungsschwächeren Schülerinnen und Schülern durch das Orientieren die Motivation zum Laufen steigern lässt.
Auch die Chancen und Herausforderungen für Bewegung, Spiel und Sport im Ganztag wurden thematisiert.
Um weitere Tipps für die Praxis zu erhalten, konnten die Teilnehmenden zudem in vier verschiedenen Workshops - u. a. Orientierungslauf, Padel, „Schneeballschlacht“ und Körperbilder und soziale Medien im Sportunterricht - neue Impulse mit nach Hause nehmen.
Der nächste Tag des Paderborner Schulsports wird im Jahr 2027 an der Universität stattfinden.
Foto (Nicole Satzinger): Diskutierten über psychologische Aspekte im Schulsport v.l. Christoph Prunsche, Mathias Hornberger (Organisator des Schulsporttages), PD Dr. Iris Güldenpenning, Dr. Barbara Halberschmidt, Prof. Dr. Matthias Weigelt und Prof. Dr. Matthias Bauer
Der Flyer ist hier zu finden.