Die Forschung und Analyse eines optimalen Gesundheits- und Ernährungszustand eines Athleten mit Behinderungen als Einflussfaktor einer erfolgreichen Karriere fehlt für den Bereich des Sports noch gänzlich. Im Rahmen der Veranstaltung „Gesundheitsmanagement und Sportpsychologie im Leistungssport der Menschen mit Behinderungen“ vom 31. Mai bis 1. Juni in Bonn soll ein Überblick über die Möglichkeiten der Sportpsychologie sowie ein Einblick in erfolgreich verlaufende Projekte geboten werden. Dr. Gabi Neumann, Sportpsychologin beim Bundesinstitut für Sportwissenschaft weiß, dass der Bedarf einer systematischen sportpsychologischen Betreuung im Leistungssport der Menschen mit Behinderungen sehr hoch ist. „Mit der Durchführung der Arbeitstagung soll eine engere Zusammenarbeit von Sportwissenschaft und Sportpraxis im Bereich Sport mit Menschen mit Behinderungen initiiert werden. Es ist wichtig, immer wieder den Kontakt zwischen den interessierten Vertretern beider Seiten herzustellen und einen Einblick in gelungene Forschungsaktivitäten zu liefern.“
Um das optimale Leistungspotenzial abzurufen und möglichen Verschlechterungen des Gesundheitszustandes vorzubeugen, sind aktuelle Konzepte und Forschungsarbeiten für die bereits beeinträchtigten Athleten dringend notwendig. Eine weitere Leistungsreserve liegt im Angebot einer individuellen sportpsychologischen Betreuung. Die Erarbeitung von erfolgreichen Konzepten setzt eine enge Zusammenarbeit von Sportwissenschaft und Sportpraxis voraus. Die Tagung in Bonn, der "Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Sportpsychologie" oder die regelmäßigen BISp-Workshops zur "Sportpsychologie im Spitzensport" können zum Informationsaustausch und zur Intensivierung und Optimierung der Zusammenarbeit von Sportwissenschaft und Sportpraxis im Bereich Sport mit Menschen mit Behinderungen im Rahmen der sportpsychologischen Betreuung genutzt werden.
In der letzten Arbeitstagung zum Leistungssport der Menschen mit Behinderungen wurden Forschungsarbeiten zur Nachwuchsrekrutierung und Nachwuchsförderung vorgestellt. Im Rahmen der diesjährigen Arbeitstagung sollen die dabei erzielten Ergebnisse vorgestellt und gemeinsam diskutiert werden. „Leider existieren bisher nur wenige spezifische Forschungserkenntnisse zu diesem Themenkreis. Das BISp wird sich darum bemühen, in den nächsten Jahren die bestehenden Forschungsdefizite zum Beispiel über die Vergabe von Expertisen und Forschungsvorhaben entgegenzuwirken.“, so Dr. Gabi Neumann.
Die Veranstaltung umfasst die Darstellung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse durch Beiträge der Sportwissenschaft, aber auch Beiträge des Deutschen Behindertensportverbandes. Dipl.-Psych. Andrea Eskau weiß zu berichten, dass „die bereits erfolgreich installierten sportpsychologischen Betreuungsprojekte im Sport der Menschen mit Behinderungen, welche durch das Bundesinstitut für Sportwissenschaft gefördert werden, einen sehr positiven Verlauf gezeigt haben. Dies ist vor allem auf die günstige Leistungsentwicklung in der betreuten Nationalmannschaft zurückzuführen, aber auch auf das zunehmende Verständnis der geleisteten Arbeit.“
Zur kostenlosen Veranstaltung „Gesundheitsmanagement und Sportpsychologie im Leistungssport der Menschen mit Behinderungen“ sind Trainerinnen, Trainer und Funktionsträger der Verbände sowie interessierte Wissenschaftler herzlich eingeladen.
Der Flyer steht hier zum Download bereit.