Informationen für Athletinnen und Athleten
Folgend finden Sie einige Antworten auf wichtige Fragen rund um die sportpsychologische Betreuung von Athletinnen und Athleten:
Was machen sportpsychologische Expert/innen?
Sportpsychologische Expert/innen beschäftigen sich mit allen Themen und damit verbundenen Problemstellungen, die den Kopf und die Psyche im Leistungs- und Gesundheitssport betreffen. Dazu zählen zum Beispiel: Umgang mit Nervosität, passendere Ziele setzen, sich besser konzentrieren können, Stress- und Erwartungsdruck in den Griff bekommen.
Bei sportpsychologischen Expert/innen müssen Athlet/innen weder auf die Couch, noch werden sie genötigt, ihre gesamte Lebensgeschichte auszubreiten. Vielmehr wird gezielt mental trainiert und an psychischen Kompetenzen (z.B. Konzentration) gearbeitet. Dafür gibt es etablierte Methoden wie zum Beispiel das Mentale Training, das die Fähigkeit verbessert realistische Vorstellungsbilder zu entwickeln. Sportpsychologie ist vielfach nichts anderes als Krafttraining für den Kopf. Und sowohl für den Bizeps, als auch für den Kopf gilt: Beides wächst nicht von allein, sondern es braucht regelmäßiges Üben und systematisches Training. Deshalb unterstützen sportpsychologische Expert/innen Athletinnen und Athleten u.a. bei einem gezielten und geplanten Training der Psyche in Training und Wettkampf.
Mentaltrainerin/Mentaltrainer vs. sportpsychologische Expertin/sportpsychologischer Experte
Was ist der Unterschied?
In der Praxis wird beides oft synonym verwendet. Rechtlich sind beide Berufsbezeichnungen aktuell noch nicht geschützt. Der wesentliche Unterschied liegt in den teilweise sehr unterschiedlichen Qualifikationen dieser Personengruppen.
Für sportpsychologische Expert/innen nach den Richtlinien der asp gilt:
- Sie besitzen einen universitären Ausbildungsabschluss auf Diplom oder Masterniveau (i.d.R. Psychologie oder Sportwissenschaft oder einer Kombination mit dem Masterabschluss Sportpsychologie).
- Sie haben eine postgraduale Weiterbildung im Bereich Sportpsychologie absolviert z.B. über das Weiterbildungscurriculum der asp "Sportpsychologie im Leistungssport".
- Ihre Expertise ist durch ihren Ausbildungshintergrund (Universitätsabschluss plus Weiterbildungscurriculum), Supervision und Praxiserfahrung begründet und eindeutig nachvollziehbar.
- Ihre Arbeitsweise in der sportpsychologischen Betreuung ist klar, transparent und wissenschaftlich fundiert. Das heißt: Alle Methoden und Techniken sind dem Klienten bekannt, bevor sie angewendet werden und können i.d.R. durch wissenschaftliche Befunde erklärt werden.
- Innerhalb der Beratung passiert nichts, was der Klient nicht möchte und nichts, was nur durch Magie oder ähnliche übersinnliche Kräfte zu erklären ist.
- Die Philosophie der sportpsychologischen Betreuung lautet Hilfe zur Selbsthilfe. Der Klient sollte im Verlauf der Zusammenarbeit die mentalen Techniken immer besser selbständig anwenden können und die sportpsychologische Betreuung soll eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung und Selbstverantwortung unterstützen. Deshalb werden zu keinem Zeitpunkt Abhängigkeitsverhältnisse zwischen Klienten und sportpsychologischen Expert/innen etabliert bzw. gefördert.
Weder Qualifikationsstandards, noch ethische Arbeitsgrundsätze zum Selbstverständnis in Beratung und Coaching sind bei Mentaltrainerinnen und Mentaltrainern transparent flächendeckend einheitlich. Von daher sind Ausbildungshintergrund, Qualifikationen und Haltung zur sportpsychologischen Tätigkeit innerhalb dieser Personengruppe stark schwankend. Hinzu kommt dass sich jede/r Mentaltrainer/in nennen darf. Egal ob diese Person ihr Handwerk über mehrere Jahre oder nur im Rahmen eines Wochendkurses gelernt hat.
Was kostet eine sportpsychologische Beratung/ Betreuung?
Eine Orientierung zu den Kosten sportpsychologischer Dienstleistungen gibt die Gebührenordnung für Sportpsychologie in ihrer jeweils aktuellen Form (GOSP, 2017).
Die GOSP wurde in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp), der Zentralen Koordinierungsstelle Sportpsychologie (ZKS) und der Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie (asp) festgelegt. Die darin enthaltenen Honorare stellen keine rechtliche Verpflichtung ähnlich zu Arzthonoraren dar, sondern definieren einen Konsens, der z.B. im Deutschen olympischen Sportbund (DOSB) die Abrechnung sportpsychologischer Dienstleistungen vorgibt.
Gleichzeitig dient die GOSP freiberuflichen sportpsychologischen Expertinnen und Experten als Orientierung zur Verhandlung ihrer Honorare.
Wie finde ich eine sportpsychologische Expertin/ einen sportpsychologischen Experten?
Die asp-Expert*innendatenbank Leistungssport (EDL) enthält eine große Anzahl qualifizierter Expertinnen und Experten für die sportpsychologische Betreuung im Spitzensport.
Mit Hilfe dieser Datenbank können Klient*innen unkompliziert Kontakt aufnehmen. Alle Expert*innen wurden nach klaren Kriterien in die Datenbank aufgenommen, so dass ein hohes Maß an Qualifikation flächendeckend gewährleistet ist.