Über drei Tage hinweg diskutierten die fast 200 Teilnehmer in entspannter Atmosphäre und bei mäßigem Seegang auf der Fähre zwischen Kiel und Oslo und zurück über die Entwicklungen auf dem Markt der Sportpsychologie. Dort kann sich die asp zwar als zentraler Anbieter der Fortbildungen zum Sportpsychologen behaupten, „aber es drängen immer mehr Anbieter auf den Markt“, meinte Prof. Wegner nach Abschluss der Tagung. „Hier gilt es, sich deutlich zu positionieren.“ Bei dieser Ausrichtung wird die asp ganz eng von dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) unterstützt.
Über die BISp-Datenbank wird das Angebot der Sportpsychologen, die in der Praxis des Leistungssports tätig sind, gesteuert. Bei der Jahrestagung wurde die verstärkte asp-Ausrichtung in die sportpsychologische Praxis hinein durch entsprechende Workshops untermauert.
In der Öffentlichkeit wird die Sportpsychologie immer stärker wahrgenommen, was unter anderem auch durch die Diskussion um Depressionen und Burn-Out im Spitzensport, so wie im Fall von Fußball-Trainer Ralf Rangnick. Fast niemand wird mehr in eine tabuisierte Ecke gedrängt, wenn er bekennt, dass er auf sportpsychologische Hilfe baut. Gerade prominente Sportler haben unfreiwillig zur öffentlichen Debatte beigetragen.
Gleichzeitig wurde der asp-Vorstand in seiner Ausrichtung bestätigt, wieder mehr Kooperationen mit anderen Partnern einzugehen, wenn der neue Kurs auch manche heftige Debatte auslöste. Prof. Wegner hat wieder Gespräche mit dem Bund Deutscher Psychologen (BDP) aufgenommen, mit dem die asp früher in den Fortbildungscurricula kooperierte. Die lang andauernde Funkstille scheint nun beendet.
Auch mit den Sportpsychiatern sind Kontakte über die Zusammenarbeit bei dem Kölner Projekt „Mental gestärkt“ entstanden. Seit etwas über einem Jahr leistet es Hilfestellung für Spitzensportler bei psychologischen Problemen.
Neben Workshops zur angewandten Sportpsychologie gab es auch zahlreiche Angebote zu gesundheitsbezogenen Ansätzen, zu neuen diagnostischen Verfahren und zur Positionierung der Sportpsychologie in der Schule. „Das verdeutlicht die Breite, aber auch die Qualität, die die Sportpsychologie mittlerweile erreicht hat“, zog Prof. Wegner ein zufriedenes Fazit.