Paul Kunath wurde 1926 in Reichenbach geboren und hat nach dem Studium der Fächer Psychologie, Allgemeiner Pädagogik und Didaktik an der Universität Leipzig und der Promotion 1958 –zunächst als Dozent- mit dem Aufbau der Sportpsychologie an der Deutschen Hochschule für Körperkultur in Leipzig begonnen.
Bereits 10 Jahre später wurde er zum Ordentlichen Professor für Sportpsychologie berufen. Dies stellte eine Würdigung seiner Aufbau- und Integrationsleistungen dar, die vor allem in der Gründung eines eigenständigen Instituts für Sportpsychologie und der Verankerung der Sportpsychologie zum Ausdruck kamen. Paul Kunath suchte den wissenschaftlichen Dialog mit anderen, nationalen und internationalen Wissenschaftsvertreter/innen.
Er war maßgeblich an der Gründung internationaler sportpsychologischer Vereinigungen beteiligt. Zur Vorbereitung des ersten internationalen Kongresses für Sportpsychologie 1965 in Rom wurde Paul Kunath als sportpsychologischer Experte geladen und erstellte zusammen mit M. Olson und J. Recla eine ca. 1650 Quellen umfassende Bibliographie zur Psychologie des Sports. Auch an der Gründung der FEPSAC 1968/69 war er wesentlich beteiligt und übernahm als Präsidiumsmitglied die Leitungsfunktionen der Dokumentationskommission.
Mit diesen Initiativen schuf er das Fundament für die internationale Integration der deutschen Sportpsychologie. Im Jahr 1983 (bis 1991) wurde er zum Präsidenten der Europäischen Föderation für Sportpsychologie gewählt und konnte den VII. Europäischen Kongress für Sportpsychologie in Bad Blankenburg eröffnen. Paul Kunath hat ca. 200 Veröffentlichungen vorzuweisen und über 160 Doktoranden und 35 Habilitanten betreut.
Die asp ernannte ihn 2001 zum Ehrenmitglied der asp.