Die Tagungs-Premiere der Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie (asp) in Österreich ist gelungen. Mit über 300 Teilnehmern aus dem Gastgeberland, Deutschland und der Schweiz verzeichnete die 42. asp-Tagung eine Rekordbeteiligung. Zudem wies der abstract-Band als Zusammenfassung aller wissenschaftlichen Beiträge des 3-tägigen Kongresses mit über 200 Seiten einen immensen Umfang auf. „Was uns vor allem freut: Die Qualität der Vorträge des wissenschaftlichen Nachwuchses ist spürbar besser geworden“, sagte Prof. Dr. Daniel Memmert (Sporthochschule Köln) als asp-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied.
Aus der Sicht des Vorstandes ist dieser Anstieg in der wissenschaftlichen Güte sehr stark auf die verbesserten Inhalte der Studiengänge an den Universitäten und auf die speziellen Angebote an Master-Studiengänge zur Sportpsychologie zurückzuführen. „Die Anzahl der gut ausgebildeten jungen Leute ist deutlich gestiegen. Wir sind auf jeden Fall voll konkurrenzfähig“, meinte Prof. Memmert. „Wir sollten diese jungen Leute nun ermutigen, ihre Beiträge von Salzburg zu Papier zu bringen und im begutachteten peer-reviewed Journals unterzubringen, selbst wenn der Weg dafür recht mühevoll sein kann.“
Die asp zeigte sich in Salzburg erstmals mit dem neuen Vorstand. Der Generationswechsel nicht nur an der Spitze des Verbandes ist vollzogen. Bedingt auch durch veränderte Rahmenbedingungen geht die Arbeitsgemeinschaft auch sonst neue Wege. Bei der Überarbeitung des Weiterbildungs-Curriculum für psychosoziale Fragen im Gesundheitsbereich wird die asp erstmals mit einem Berufsverband aus der Bewegungstherapie zusammenarbeiten, dem Deutscher Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie (DVGS).
Auch im Spitzensport zeigt ein Vorhaben des Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BISp), dass die Kooperation der verschiedenen Partner und der Ausbau zum Netzwerk an Bedeutung gewonnen hat. Prof. Dr. Ralf Brand (Universität Potsdam) und Prof. Dr. Jens Kleinert (Sporthochschule Köln) warben bei der Vorstellung des auf mehrere Jahre ausgelegten Projektes „Qualitätssicherung sportpsychologischer Betreuung“ um die Kooperation und Akzeptanz aller Beteiligten aus der Sportpsychologie.
Es ist als „Open-Content“-Arbeit ausgelegt – angelehnt an große „Open-Source“-Projekte im Internet - und soll über das Internet größtmögliche Transparenz ermöglichen. „Es soll die Mitarbeit aller Sportpsychologen ermöglichen, jeder soll beständig einsehen können, was passiert“, beschrieb Prof. Brand den neuen Ansatz, in den neben dem BISp als Finanzgeber noch der Deutsche Olympische Sportbund als Koordinator des Spitzensports in Deutschland eingebunden ist. „Für uns ist ganz wichtig, dass wir alle Partner ständig im Boot haben“, meinte PD Dr. Gabriele Neumann, die beim BISp Leiterin des Fachgebietes Psychologie ist.