Alle reden darüber, aber bislang sind Hintergründe und Auswirkung von Körpersprache im Sport wenig erforscht. Mit ihrer Studie „Nonverbales Verhalten im Fußball“ haben Philip Furley (M.A.) und Prof. Dr. Daniel Memmert von der Deutschen Sporthochschule Köln sowie Dr. M.S. Matt Dicks von der VU University Amsterdam sich genau dieses Themas angenommen: Dem Einfluss von dominanter und unterwürfiger Körpersprache auf die Eindruckbildung und Erfolgserwartung von Fußballspielern, welche in Kürze im ‚Journal of Sport and Excercise Psychology’ erscheint.
In zwei verschiedenen Experimenten wurde die Situation des Spielers beim Elfmeter-Schießen untersucht. Und das mit beeindruckenden Ergebnissen: Zum ersten Mal belegt eine Studie den engen Zusammenhang von Körpersprache und den damit verbundenen Eindrücken und Erwartungen und zeigt die dahinter liegenden Mechanismen auf. …(mehr)
Diese bahnbrechenden Erkenntnisse lassen in Verbindung mit den wissenschaftlich längst abgesicherten Studien zur Selbstwirksamkeitsüberzeugung nun direkte Schlüsse auf das Verhalten als Reaktion auf körpersprachliche Signale zu. Bis hin zu der Folgerung, dass die ausgesendeten Signale der Körpersprache einen deutlichen Einfluss auf den Erfolg oder Misserfolg eines Spielers haben können.
„Keine Frage: Ganz offensichtlich hat der Spieler bereits aufgegeben“. Es vergeht kein im Fernsehen übertragenes Fußballspiel, bei dem die Kommentatoren nicht irgendwann auf die Körpersprache zu sprechen kommen und daraus ihre Schlüsse ziehen: in Bezug auf die Selbstsicherheit des Spielers und in Hinsicht auf deren voraussichtlichen Erfolg. Besonders in kritischen Situationen wie dem 11-Meter-Schießen innerhalb von Turnieren liegt ein Schwerpunkt der Berichterstattung darauf, die Signale der Körpersprache zu deuten.
Das wir uns in der Körpersprache so gut auskennen, ist kein Wunder. Denn die verbale Kommunikation hat sich erst sehr spät entwickelt. Und auch, wenn die Sprache inzwischen unsere Kommunikation bereichert, so basiert unser Verhalten nach wie vor hauptsächlich auf den Signalen, die wir durch die Körpersprache unseres Gegenübers empfangen.
Zahlreiche Studien zur Selbstwirksamkeitsüberzeugung haben bereits sicher bewiesen, dass die innere Überzeugung, eine Leistung erbringen zu können, in direkter Verbindung zum Erfolg bei der Umsetzung steht. Genau wie im umgekehrten Fall Zweifel am Gelingen verstärkt ein Scheitern der Aktion zur Folge hat.
Die aktuell vorgelegte Studie deckt nun erstmals die Mechanismen auf, die hinter den Reaktionen auf Körpersprache liegen: sie gehen tief auf evolutionäre Wurzeln zurück. Denn eine der wichtigsten Lektionen im Kampf um Leben und Tod war es, die Körpersprache des Gegenübers richtig zu deuten und das eigene Verhalten darauf anzupassen.
Im ersten der beiden Experimente wurden Videos aus Sicht des Torwarts auf den 11-Meter-Punkt mit zwei verschiedenen Methoden aufgenommen. Einmal als reales Video und einmal als Lichtstreifen-Video vor schwarzem Hintergrund (siehe Bild).
Bei beiden Varianten wurden die Spieler mit einer als dominant wahrgenommenen Körperhaltung von Torwarten und Mitspielern als erfolgreicher eingeschätzt.
<w:WordDocument>
<w:View>Normal</w:View>
<w:Zoom>0</w:Zoom>
<w:HyphenationZone>21</w:HyphenationZone>
<w:Compatibility>
<w:BreakWrappedTables />
<w:SnapToGridInCell />
<w:WrapTextWithPunct />
<w:UseAsianBreakRules />
</w:Compatibility>
<w:BrowserLevel>MicrosoftInternetExplorer4</w:BrowserLevel>
</w:WordDocument>
<style>
/* Style Definitions */
table.MsoNormalTable
{mso-style-name:\"Normale Tabelle\
-->