Nicht erst der traurige Fall des Nationalspielers Robert Enke hat deutlich gemacht, dass stressbedingte Störungen und emotionale Belastungen auch vor dem Profisport nicht Halt machen. So können hoher Druck und starker Konkurrenzkampf auch im Leistungssport Burnout, Depression sowie andere psychische Erkrankungen begünstigen. Dies insbesondere dann, wenn Rückhalt und Unterstützung ebenso fehlen wie mentale Stärke und professionelle Beratungs- und Betreuungsangebote. Auch machen der Beruf des Profisportlers und die damit verbundene Bekanntheit eine notwendige psychiatrische oder psychotherapeutische Maßnahme oftmals sehr schwierig.
Die Robert-Enke-Stiftung finanziert gemeinsam mit der Vereinigung der Vertragsfußballspieler (VDV) eine konzertierte Aktion zur Förderung der psychischen Gesundheit sowie zur Behandlung psychischer Störungen. Hierzu wird eine spezielle Koordinations- und Anlaufstelle geschaffen, die an die Deutsche Sporthochschule Köln (DSHS) angegliedert wird.
Die Koordinationsstelle der Initiative „MentalGestärkt“ verfolgt als eine wichtige Aufgabe, bestehende Informationen und Angebote zu verknüpfen sowie für hilfesuchende Athleten oder Trainer Vermittlung und Service anzubieten. Ziele der Initiative sind außerdem die Entwicklung von Praxisempfehlungen und Leitlinien für die Ausbildung junger Sportler, die sportpsychologische Betreuungsarbeit sowie die Verbreitung von sportpsychiatrischen und psychotherapeutischen Behandlungsangeboten im Leistungssport.
Die Interessen und Kompetenzen von Aktiven, Vereinen und Verbänden werden dabei ebenso berücksichtigt, wie das Know-How der sportpsychologischen und psychiatrischen sowie psychotherapeutischen Vereinigungen. Kooperationspartner der Initiative sind daher unter anderem die Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie, das Bundesinstitut für Sportwissenschaft, die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde und die Zentrale Koordinationsstelle für Sportpsychologie im Deutschen Olympischen Sportbund.
Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Initiative. Hier können sich interessierte, betroffene Sportler oder deren Betreuer und Angehörige informieren sowie beraten lassen.