Herr Prof. Dr. Dr. Raab, Sie wurden in den Vorstand der Europäischen Sportpsychologievereinigung gewählt. Was bedeutet Ihnen diese Wahl persönlich?
Nach kurzer Freude die Feststellung, dass wir eine Reihe wichtiger Aufgaben und damit verbundener Arbeit vor uns haben.
Wie kam es zu der Wahl und mit welchen Spezialisierungen werden Sie das Team komplettieren?
Obwohl dies ein wissenschaftspolitisches Amt ist, ist und war meine Motivation forschungsbezogen. Ich würde gerne mithelfen, dass die europäische Sportpsychologie möglichst zahlreich an europäischen Programmen und damit der Ressourcenverteilung beteiligt ist. Ich habe zudem das Gefühl, dass die europäische Doktorandenausbildung auch durch die Beteiligung von FEPSAC verbessert werden kann.
Welche Schwerpunkte und Ideen wollen Sie in Ihre Arbeit als Vorstandsmitglied der FEPSAC setzen und einbringen?
Mein formulierter Schwerpunkt innerhalb des FEPSAC-Vorstandes wird die Forschung sein und ich hoffe, dass sich das in Aktivitäten auf der Ebene der Forschungsinformation, der Mitgestaltung von Veranstaltungen, der Aktivierung von europäischen Forschungsvorhaben sowie in der wissenschaftlichen Kooperation mit europäischen Partner zeigen wird.
Wie arbeitet die FEPSAC? Welche Ziele verfolgt die Vereinigung?
Die Ziele von FEPSAC sind unter http://www.fepsac.com/ (Statues) beschrieben, ich möchte ein Ziel herausheben, dass die Förderung von Wissenschaft, Bildung und professioneller Arbeit der Sportpsychologie in Europa formuliert. Hier sind die existierenden Aktivitäten (Kongresse, ERASMUS-Austauschprogramm, Nachwuchsarbeit, Ethikrichtlinien) erneut zu verbessern und neue Formen zur Zielerreichung zu prüfen.
Sie wurden im Juli in den Vorstand gewählt. Haben Sie Ihre Arbeit schon aktiv beginnen können? Wie können wir uns Ihre Mitwirkung vorstellen?
Konkret wird die erste Vorstandssitzung der FEPSAC in Köln Mitte Dezember stattfinden und die Vorbereitungen laufen bereits, um dort die ersten Entscheidungen zu treffen, die es ermöglichen die Ziele des FEPSAC Vorstandes zu schärfen und umzusetzen.
Wie ist der Stand der Sportpsychologie in Deutschland verglichen mit dem anderer Länder? Welche Arbeit leistet die FEPSAC im Sinne eines Austausches und Angleichung?
Nach meiner Einschätzung ist die deutsche Sportpsychologie europäisch und international sichtbarer geworden. Dies liegt auch an der zunehmend international orientierten Publikationsstrategie, der Integration in europäische Forschungs- und Ausbildungsprogramme, der Nominierungen deutscher Forscher als Editoren und Reviewer in Publikationsorganen sowie an den steigenden Zahlen deutscher Kongressteilnehmer. Ich bin nicht in der Lage und möchte nicht diese Wahrnehmung in ein Ranking übertragen, aber ich sehe die Chance, dass die deutsche Sportpsychologie, wenn Sie sich mehr an den europäischen Aktivitäten beteiligt, eine sehr wichtige Rolle in der zukünftigen europäischen Sportpsychologie spielen wird.