Als „Meilenstein für den deutschen Sport und vor allem für den Fußball“ bezeichnete Ulf Baranowsky, Geschäftsführer der Fußballer-Gewerkschaft VDV, die Gründung des Netzwerkes „Mental gestärkt“. Die Netzwerkinitiative war bereits im März 2011 von einem Beirat, bestehend aus einem Vertreter der Robert-Enke-Stiftung, der Vereinigung der Vertragsfußballer (vdv) und dem Versicherer, der Verwaltungsberufsgenossenschaft (VBG),ins Leben gerufen worden und wurde nun Anfang September im Rahmen des Fußballländerspieles gegen Österreich in Gelsenkirchen vorgestellt. Zu den wichtigsten Kooperationspartnern zählt die Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie (asp).
Präsentiert wurde die Initiative von Teresa Enke, der Witwe des früheren Nationaltorwarts Robert Enke, der sich 2009 auf Grund von Depressionen das Leben nahm. Teresa Enke drückte ihre Hoffnung aus, „dass es uns gelingt, etwas ganz Großes anzustoßen“. Die Vorsitzende der Robert-Enke-Stiftung sagte weiter: „Ich hoffe, dass künftig viele Leistungssportler davon profitieren, damit nicht noch einmal etwas ganz Schlimmes passiert.“
„Mental Gestärkt“ soll sowohl die Prävention als auch die Behandlung von psychischen Erkrankungen im Leistungssport unterstützen. Das hochklassig besetzte Expertennetzwerk, das neben den Sportpsychologen auch Psychiater umfasst, bietet umfangreiche Hilfe für Sportler, Klubs und Verbände an. „Mit der Initiative wird ein sehr wichtiges Netzwerk und Hilfsmittel im Kampf gegen Depressionen geschaffen“, meinte der asp-Vorsitzende Prof. Dr. Manfred Wegner (Universität Kiel).
Teresa Enke ist vom Erfolg dieser Initiative „vollauf überzeugt“. Nicht erst der traurige Fall ihres Mannes habe deutlich gemacht, dass stressbedingte Störungen und emotionale Belastungen auch vor dem Profisport nicht haltmachen. So können hoher Druck und starker Konkurrenzkampf auch im Leistungssport die Entstehung von Burnout, Depression und anderen psychischen Erkrankungen begünstigen. Dies gelte insbesondere dann, wenn Rückhalt und Unterstützung ebenso fehlen wie mentale Stärke und professionelle Beratungs- und Betreuungsangebote. Außerdem machen der Beruf des Profisportlers und die damit verbundene Bekanntheit eine notwendige psychiatrische oder psychotherapeutische Maßnahme oftmals sehr schwierig.
Weitere Information sind der Homepage http://www.mentalgestaerkt.de/ zu entnehmen.